die amateurschreiber – Der Podcast

„die amateurschreiber“ ist der Fußball-Podcast für den lokalen Fußball in Franken. Wir kommen aus dem beschaulichen Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund in Mittelfranken, berichten aber auch über unsere Grenzen hinaus und ordnen die kleinen Geschichten in das große Ganze ein. Neue Folgen gibt es monatlich und sobald uns ein Thema zum Diskutieren einlädt.
Die 50. Folge des Amateurfußball-Podcasts „die Amateurschreiber“ steht ganz im Zeichen des Fußballs in Oberfranken. Zu Gast: Manfred Neumeister, seit 2006 Kreisvorsitzender für Bamberg, Bayreuth und Kulmbach. Gemeinsam mit den Moderatoren Uwe Kellner, Sebastian Baumann und Spielkreisleiter Markus Schütz diskutierte er über Herausforderungen im Amateurfußball – von sinkenden Mannschaftszahlen bis zum Ehrenamt.
Mit über 320 Mannschaften und fünf Kreisklassen ist Neumeisters Kreis der größte in Bayern. Besonders die klimatischen Unterschiede zwischen Bamberg und Bayreuth erschweren die Terminplanung. Trotz aller Hürden funktioniere der Spielbetrieb dank des Engagements der Vereine.
Ein großes Thema ist die wachsende Zahl an Spielgemeinschaften. Während sie in der Jugend längst üblich sind, nehmen sie auch im Herrenbereich zu. „Das Wichtigste ist, dass die Jungs Fußball spielen“, betont Neumeister.
Der Spielkreis Hof-Wunsiedel nähert sich der Mindestanzahl von 100 Vereinen, was eine Neuaufteilung der oberfränkischen Spielkreise notwendig machen könnte. „Spieltechnisch sind wir ohnehin in der Bezirksliga nicht mehr getrennt. Die Frage ist, ob das auch für die Kreisebene Sinn macht“, so Neumeister.
Während es im unteren Jugendbereich noch genügend Spieler gibt, brechen viele Jugendliche spätestens in der B-Jugend weg. „Wir müssen den Fußball besser in den Schulalltag integrieren“, fordert Neumeister. Kooperationen mit Schulen seien ein möglicher Lösungsweg.
Auch das Ehrenamt steht unter Druck. „Viele Vereine halten an alten Hierarchien fest“, kritisiert Neumeister. Flache Strukturen mit mehreren gleichberechtigten Verantwortlichen seien attraktiver für junge Funktionäre.
Die höheren Schiedsrichterspesen haben Neulinge angelockt, doch viele pfeifen nur ein Spiel pro Wochenende. „Einen erfahrenen Schiri ersetzt du nicht durch einen Neuling. Da braucht es vier oder fünf“, so Neumeister.
Eine mögliche Entlastung: Der BFV plant den Einsatz von KI zur Spielplangestaltung. Vereine sollen ihre Wünsche angeben, die KI erstellt optimierte Spielpläne. Neumeister sieht darin eine große Chance.
2026 gibt Neumeister sein Amt als Kreisspielleiter ab, bleibt aber Kreisvorsitzender. „Ich will meine Erfahrung weiter einbringen und sicherstellen, dass Veränderungen mit Bedacht geschehen.“
Sein Fazit: Der Amateurfußball steht vor großen Herausforderungen. Nachwuchsmangel, Ehrenamtskrise und organisatorische Probleme setzen den Vereinen zu. „Wir müssen den Amateurfußball neu denken“, fordert Neumeister – mit besseren Vereinsstrukturen, mehr Jugendförderung und Reformen, die regionale Gegebenheiten berücksichtigen.
